Schwimmen, radeln, laufen, sterben – Todesfälle beim Triathlon
Ausdauersport beugt Herzinfarkt und Schlaganfällen vor und hat viele gesundheitliche Vorteile. Uneingeschränkt gesund scheint die Teilnahme an einem Triathlon dennoch nicht zu sein.
In den Jahren 1985 bis 2016 zählten sie 107 plötzliche Todesfälle, 13 Herzstillstände und 15 tödliche Verletzungen während Triathlonveranstaltungen in den USA. Insgesamt hatten sich während des untersuchten Zeitraums mehr als neun Millionen Sportler an einem Triathlon beteiligt.
Riskanter als ein Marathonlauf
Etwa 2 von 100.000 Teilnehmern erlebten ein schweres gesundheitliches Ereignis. Das liegt deutlich über den Inzidenzen, die für Marathonläufe errechnet worden sind (1/100.000). Die Ereignisraten bei den Männern sind mehr als dreimal so hoch wie jene bei den Frauen (2,40 vs. 0.74/100.000).
Ob es sich um Kurz-, Mittel- oder Langdistanzrennen handelte, machte keinen signifikanten Unterschied aus. Häufiger trifft es Rookies.
Über zwei Drittel starben beim Schwimmen
67% der Todesfälle und Herzstillstände ereigneten sich während des Schwimmens, 16% beim Radfahren, 11% beim Laufen und 6% während der Erholungsphase nach dem Wettkampf. 15 der 22 beim Radfahren Verstorbenen hatten tödliche Unfälle gehabt, 10 waren mit Kraftfahrzeugen kollidiert, 5 gestürzt oder mit feststehenden Objekten wie Leitplanken kollidiert.
Für die Männer wurde es ab einem Alter von 40 Jahren richtig gefährlich, die Inzidenz erreichte mit 40 Jahren einen Wert von 6/100.000, stieg bis 50 Jahren auf 10/100.000 und erreichte für 60-Jährige und Ältere 18/100.000.
44% der Verstorbenen wiesen kardiovaskuläre Auffälligkeiten auf
Autopsieberichte lagen von 61 Verstorbenen vor. 27 (44%) wiesen kardiovaskuläre Auffälligkeiten auf. 15 davon (allesamt Männer) hatten eine erhebliche Koronare Herzerkrankung. Weitere kardiale Befunde lauteten auf eine Herzschädigung durch hohen Blutdruck, Mitralklappenprolaps, Wolff-Parkinson-White-Syndrom, arrhythmogene rechts-ventrikuläre Kardiomyopathie und kongenitale Koronaranomalie.
Harris und Kollegen halten es theoretisch für möglich, viele der Todesfälle während Triathlons – die sich nicht selten gleich bei der ersten Teilnahme ereignen – zu verhindern, etwa „durch bessere Rennorganisation und Rettungsmaßnahmen während des Schwimmens, aber auch durch das Bewusstsein der Teilnehmer für potenziell tödliche kardiovaskuläre Krankheiten“.
Quelle: Harris KM et al. Ann Intern Med 2017, online 19. September, https://doi.org/10.7326/M17-0847