Akupunktur – die sanfte Heilmethode

Akupunktur

Dieses aus der chinesischen Medizin hervorgegangene Heilverfahren ist ca. 4000 Jahre alt und erfreut sich zunehmender Akzeptanz bei Patienten und Medizinern.

Das zweiteilige, chinesische Wort zhēn jiu heisst übersetzt soviel wie „Brennen und Stechen“. Unter Akupunktur versteht man also das Einstechen dünner Nadeln in bestimmte, genau vorgegebene Akupunkturpunkte sowie die dadurch einsetzende Erwärmung dieser Punkte.

Diese durch Nadeln hervorgerufene Reizung von Akupunkturpunkten zählt zu den ältesten und am weitesten verbreiteten Heilmethoden der Welt.


Akupunktur in unserer Praxis

Akupunktur ist eine gezielte Beeinflussung von Körperfunktionsstörungen mit Nadeln oder anderen Reizen (Laser, Wärme, …) über bestimmte Punkte der Körperoberfläche. Wir erläutern hier die genaue Wirkung.

Es werden sterile Nadeln (früher Gold- oder Silbernadeln) an genau festgelegten Hautpunkten, die spontan oder auf Druck schmerzhaft sein können, eingestochen. Eine Sonderform ist die Schädelakupunktur, bei der die Nadeln an festgelegten Stellen des Schädels unter die Haut gebracht werden. Bei der Ohrakupunktur werden die Punkte in der Regel mit einem elektrischen Punktsuchgerät aufgesucht und häufig mit Einmal- oder Dauernadeln gereizt. Die verschiedenen Verfahren kann man sinnvoll kombinieren und auch mit Moxibustion erweitern, einer örtlichen Wärmeanwendung mittels Beifußkraut.

Die ursprünglich chinesische Therapiemethode wurde nach der Wiener Schule auf westliche Patienten angepasst. Diese Methode ist für unseren Kulturkreis besser nachvollziehbar und zeigt gleiche Erfolge.


Wie wirkt Akupunktur?

Es gibt verschiedene Theorien, mit denen die Erfolge der Akupunktur erklärt werden. Zum einen wird durch den Reiz eines schnell leitenden Nerven der Körperoberfläche die entsprechenden schmerzleitenden Fasern der Organe gehemmt. Zum anderen werden im Mittelhirn sogenannte Endorphine (morphiumähnliche Botenstoffe) ausgeschüttet, die die Schmerzleitung unterdrücken. Durch die Stimulierung der Hautpunkte mit Nadeln wird über Regelmechanismen die Durchblutung verbessert.


Wann wird die Akupunktur nicht angewandt?

Bei folgenden Erkrankungen hilft die Akupunktur nicht oder darf nicht eingesetzt werden:
Schwere Depressionen, die einer medikamentösen Behandlung bedürfen, Schizophrenie, Epilepsie, Tumorkrankheiten, chronische Organveränderungen (Schrumpfnieren, Leberzirrhose, …), Autoimmunerkrankungen, Erkrankungen durch Parasiten, Mangelzustände (Vitaminmangel, Elektrolytmangel, …), lebensbedrohliche Notfallsituationen.


Welche Nebenwirkungen hat die Akupunktur?

Nebenwirkungen sind bei guter Technik extrem selten! Es kommt schon mal zum Kollaps (ca. 1: 70.000 Behandlungen), deshalb wird Therapie in der Regel im Liegen durchgeführt. Örtliche Entzündungen an der Einstichstelle sind durch die sterilen Einmalnadeln nahezu vollständig zu verhindern. Kleine Hauteinblutungen bei zufälligen Treffen eines Gefäßes (wie beim Blutabnehmen) sind selten möglich. Selbst Marcumarpatienten können problemlos behandelt werden. Nadelbrüche sind bei den modernen flexiblen Nadeln nicht zu befürchten.


Wie läuft eine Akupunktursitzung ab?

Zuerst erfolgt ein Vorgespräch, indem der Patient seine Beschwerden schildert und die Untersuchung durchgeführt wird. Danach legen wir für Sie ein individuelles sogenanntes Punktekonzept fest. Hier werden die zugehörigen Punkte und das Verfahren ausgewählt (Ohrakupunktur, Schädelakupunktur, Körperakupunktur, Moxibustion), welches die besten Erfolgsaussichten hat.

In der eigentlichen Sitzung liegt der Patient auf der Liege, die entsprechenden Punkte werden am Körper aufgesucht und mit einer feinen Nadel wird in die Haut eingestochen. Nur selten ist der Einstich gering schmerzhaft. Falls es zu einer Schmerzempfindung kommt, lässt diese bei gut sitzenden Nadeln in wenigen Sekunden wieder nach. Wenn alle Nadeln gut sitzen, wird der Patient zugedeckt und warm gehalten. Jetzt beginnt die Entspannungsphase. Auf Wunsch können wir für entspannende Musik sorgen. Nach ca. 20 Minuten werden alle Nadeln (evtl. bis auf die Dauernadeln der Ohr- oder Schädelakupunktur) wieder entfernt.

Je nach Krankheitsbild führen wir die Behandlung ein bis zweimal pro Woche durch. Zur Erhaltung reichen Abstände von 14 Tagen oder gar 4 Wochen.

Manchmal kommt es nach der ersten Sitzung zu einer sogenannten Erstverschlimmerung. Die Anfangs beklagten Beschwerden nehmen nach der Sitzung etwas zu. Das bedeutet eine positive Reaktion des Körpers auf den Reiz der Nadeln und sollte Sie nicht beunruhigen. In der Regel ist mit einer raschen Besserung der Beschwerden zu rechnen. Spätestens nach der vierten Sitzung sollte ein Erfolg bemerkt werden. Tritt dieser nicht ein, wird das Akupunkturkonzept überprüft oder eine sogenannte Störfeldsuche (z.B. Narben) eingeleitet. Je nach Dauer der Erkrankung wird die Anzahl der Sitzungen festgelegt. Bei Bedarf können die Behandlungen wiederholt werden.


Warum machen gerade wir Akupunktur?

Als internistische Praxis haben wir viele Patienten mit chronischen Erkrankungen, denen die Schulmedizin nur unbefriedigend helfen kann. Auch wird das Bewusstsein für die natürlichen Heilungsmethoden, zu denen auch die Akupunktur gehört, gefördert. Mit der Akupunktur können wir eine weitere sehr gute Methode zur Kombination aus Naturheilverfahren, Akupunktur und klassischer Schulmedizin anbieten, um den Patienten noch besser gerecht zu werden. Dabei bietet die gute schulmedizinische Ausbildung die Grundlage, auch schwere Krankheiten zu diagnostizieren, zu behandeln. Alternative Methoden können dabei diese Therapie optimal patientengerecht unterstützen und ergänzen.

Bei welchen Erkrankungen wird die Akupunktur eingesetzt? Im Folgenden ist eine Auswahl von Krankheiten aufgelistet, die nach der WHO durch Akupunktur positiv zu beeinflussen sind:

Erkrankungen des Bewegungssystems:

Schmerzen der Wirbelsäule, Muskelverspannungen, Schmerzen der Knie, der Hüfte, Reizungen der Nervenwurzeln, Schulterschmerzen, …

Neurologische Erkrankungen:

Lähmungen, Migräne, Trigeminusneuralgie, atypischer Gesichtsschmerz …

Bronchopulmonale Erkrankungen:

Asthma bronchiale, hyperreagibles Bronchialsystem …

Magen-Darm-Erkrankungen:

funktionelle Magen-Darmbeschwerden, Übelkeit …

Urologische Erkrankungen:

funktionelle Störungen, Reizblase, häufige Harnwegsinfekte …

Gynäkologische Erkrankungen:

klimakterische Beschwerden, prämenstruelles Syndrom (Beschwerden vor und während der Regelblutung), Schwangerschaftsübelkeit …

HNO-Erkrankungen:

Hörsturz, Heuschnupfen, Nasennebenhöhlenbeschwerden, Schwindel …

Sonstiges:

Suchterkrankungen (z.B. Rauchen), vegetative Erkrankungen wie unklare Befindlichkeitsstörungen, Schmerzen nach Operationen, Tumorschmerzen, ….


Unsere Therapiemöglichkeiten

Wir behandeln alle Erkrankungen, die nach der WHO (Weltgesundheitsorganisation) möglich sind. In Zusammenarbeit mit dem Patienten beraten wir den möglichen Nutzen der Therapie. Nur wenn der Erfolg aussichtsreich ist, führen wir eine Akupunkturbehandlung durch. Wir beginnen mit 5 Sitzungen und führen diese fort, wenn ein positiver Effekt erkennbar ist. Wenn eine maximale Beschwerdelinderung erreicht ist, wird die Therapie beendet. Falls notwendig, kann nach ca. sechs Wochen der nächste Therapiezyklus erfolgen.

Aufgrund der hohen Qualität und Qualifikation können wir die Leistung nicht zu Konditionen der GKV anbieten, dies würde zur Massenabfertigung führen. Wir wollen individuelle Betreuung, optimale Therapie und maximalen Nutzen für unsere Patienten.

Worauf muß ich vor der Therapie achten? Fragen Sie vor Ihrer Therapie nach der Ausbildung des Behandlers um einen größtmöglichen Erfolg für Sie zu gewährleisten. Wenn Sie auf Nummer sicher gehen wollen, sollten Sie sich an einen Arzt wenden, der eine gute Ausbildung hat und sich regelmäßig weiterbildet.

Meine Qualifikationen:

A-Diplom:
Diese Akupunktur-Grundausbildung dauert 140 Unterrichtsstunden. Einige belegen nur ein Wochenend-Seminar, andere haben zahlreiche Kurse an renommierten Institutionen belegt.

B-Diplom:
Dieses ist eine Akupunktur-Vollausbildung mit 350 Unterrichtsstunden. Dazu ist eine schriftliche, mündliche und praktische Prüfung erforderlich.

Warum nehmen wir nicht an den Verträgen der gesetzlichen Krankenkassen teil?

Qualifikation:

GKV: Am Modellversuch konnten bis jetzt Ärzte teilnehmen, die eine Mindestanzahl von Akupunkturen nachweisen konnten, ohne besondere Qualifikation oder mit mindestens dem A-Diplom (160 Stunden). Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) fordern jetzt eine Ausbildung mit 200 Stunden und eine Prüfung.
Unsere Qualifikation: B-Diplom (350 Stunden) mit zusätzlicher Ausbildung der Ohrakupunktur nach Nogier (bei Nogier gelernt) und Schädelakupunktur nach Yamamoto (bei Yamamoto gelernt) einschließlich Prüfung.

Ausstattung:

GKV: in der Regel liegen die Patienten in Kabinen oder durch vorhänge getrennt auf Tragen/Liegen

Unsere Ausstattung: Wir haben einen eigenen Raum für die Akupunkturen in dem Sie in Ruhe entspannen können. Sie können entweder gemütlich sitzen oder auf einer speziellen Entspannungsliege ausruhen.

Qualität:

GKV: In der Regel sticht der Arzt in wenigen Minuten sein festgelegtes Konzept gegen die Schmerzen und wendet sich dann dem nächsten Patienten zu. Nach 20 Minuten werden die Nadeln durch die Arzthelferin entfernt. Auf Grund des hohen Kosten- und Zeitdruckes verwenden die meisten Ärzte billige Nadeln und es gibt keine weitere Betreuung oder Nachbesprechung.

Unsere Qualität: Wir planen 30 Minuten Zeit für jeden Patienten ein. Das individiuelle Konzept erklären wir Ihnen während der Therapie gerne. Um eine rasche Schmerzlinderung zu erreichen und die Therapie zu optimieren, kombinieren wir die Körperakupunktur mit Ohr-/oder Schädelakupunktur. Wenn wir eine zusätzliche Tiefenstimulation für sinnvoll erachten, setzten wir zusätzlich die Moxibustion ein (lokale Erwärmung der Akupunkturpunkte mit Beifuß). Wir decken Sie auf Wunsch mit einer warmen Decke zu und stellen wärmende Kirschkernkissen bereit, alles damit Sie sich wohl fühlen und die Therapie genießen können.
Gerne reichen wir Ihnen eine aktuelle Zeitschrift und Getränke.
Unsere Nadeln sind von sehr hoher Qualiät aus einem flexiblen silikonbeschichteten Spezialstahl der Firma Seirin. Einmalnadeln minimieren das Infektionsrisiko und die Silikonbeschichtung lässt die Nadel schonend durch die Haut gleiten
Die hochwertigen Dauernadeln sind aus Gold und werden mit Hilfe einer elektronischen Punktsuchhilfe platziert. Nur so errechen wir die optimale und schonende Behandlung am Ohr. Diese sind zwar kostenintensiver, aber wesentlich sicherer und angenehmer in der Anwendung.

Indikationen:

GKV: Mit Akupunktur dürfen zu Lasten der gesetzlichen Krankenkassen folgende Erkrankungen behandelt werden: Schmerzen mindestens eines Knies seit mindesten 6 Monaten oder Rückenschmerzen (nur im Lendenwirbelbereich) seit mindestens 6 Monaten, die maximal bis zum Knie ausstrahlen.
Alle anderen Erkrankungen sind ausgeschlossen. Nach einer Therapie ist eine Sperrfrist von 12 Monaten einzuhalten, bis eine neue Akupunktur begonnen werden darf.

Über die Indikationen der GKV hinaus behandeln wir die international anerkannten Indikationen der Fachgesellchaften und der WHO.

Falls Sie noch Fragen haben, beantworte ich Ihnen diese gerne. Schreiben Sie doch einfach eine e-mail: kuepper@praxis-kuepper.de