Heiserkeit nach einer Schilddrüsenoperation

Bei Schilddrüsenoperationen können zwei seltene, aber typische Komplikationen auftreten: Die Verletzung des Stimmbandnervens und die Schädigung der Nebenschilddrüsen. Im Folgenden geht es um die mögliche Heiserkeit nach einer Schilddrüsenoperation.

Ursachen und Häufigkeit der Heiserkeit

Die Heiserkeit nach einer Schilddrüsenoperation kann zum einen vom Beatmungsschlauch kommen, der bei der Vollnarkose an den Stimmbändern vorbei in die Luftröhre geschoben wird. Daraus kann eine Schwellung der Stimmlippen resultieren, mit einer heiseren und angestrengten Stimme. Diese Schwellung geht bei Schonung rasch zurück.

Zum anderen wird eine Störung der Stimme durch die direkte Schädigung der Stimmbandnerven durch Zug- oder Druckkräfte ausgelöst. Die einseitige Lähmung eines Stimmbandnervs führt zur Heiserkeit, die beidseitige Stimmbandlähmung sogar zur Luftnot. Die Häufigkeit dieser, für den Betroffenen ernsten Komplikationen, werden mit etwa 5 bis 8 Prozent angegeben. Meist erholt sich die Stimme von ganz allein. Lediglich 0,3 bis 3 Prozent haben eine dauerhafter Stimmbandlähmung.

Schützende Maßnahmen während der Operation

Bevor die Schilddrüse operiert wird, sucht man den Stimmbandnerv auf, markiert ihn und legt ihn zur Seite, damit er nicht verletzt werden kann. Weiterhin erfolgt während der gesamten Operation eine Kontrolle der Stimmbandfunktion. Mit einem geringen Strom wird die Nervenleitung gemessen und sobald eine Schädigung droht, kann der Operateur darauf reagieren.

Was tun, wenn trotzdem eine Heiserkeit auftritt?

Wichtig ist es zu wissen, dass fast alle Stimmbandschädigungen entweder spontan oder mit logopädischer Hilfe korrigiert werden können. Eine rasche Unterstützung durch erfahrene Logopäden ist von Vorteil für eine schnelle Erholung. Nur sehr selten bleibt eine dauerhafte Heiserkeit zurück.

Quellen:

  1. Hayward et al, ANZ J Surgery 83 (1-2), 15-21 (2013)
  2. Cirocchi et al, Cochrane Database of Systematic Reviews, Issue 8. Art. No.: CD010370 (2015)
  3. Timmermann et al, Dt. Ärzteblatt 101 (19), A1341-A1345 (2004)
  4. Dralle et al, Langenbeck’s Arch Surg 396 (8), 1137-1143 (2011)