Hashimoto-Thyreoiditis und Gluten
Gluten ist eine Klebeeiweiß in einigen Getreidesorten und kann heftige Immunreaktionen auslösen. Es entsteht eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut wodurch Nährstoffe schlecht aufgenommen werden können. Diese Erkrankung heißt Zöliakie.
Mögliche Symptome sind Gewichtsverlust, Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Depressionen, Blutungsneigung (durch Vitamin-K-Mangel) und im Kindesalter eine verlangsamte körperliche Entwicklung. Ebenso können neurologische Störungen auftreten.
Diese sehr seltene Erkrankung (ca. 1:3000) findet sich natürlich auch bei Patienten mit Hashimoto-Entzündung. Allerdings ist bis jetzt kein Zusammenhang zwischen diesen beiden Autoimmunerkrankungen nachgewiesen worden. Weder kommen diese gehäuft zusammen vor, noch ist der Hashimoto eine Ursache für die Zöliakie (glutensensitive Enteropathie) oder umgekehrt.
Auf vielen unseriösen Internetseiten und in Foren finden Patienten mit einer Hashimoto-Thyreoiditis Empfehlungen, dass sie bestimmte Nahrungsbestandteile, wie zum Beispiel Gluten, meiden sollen oder anfälliger für Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind. Es gibt bis jetzt dafür keine Hinweise – ganz im Gegenteil: Der Zusammenhang ist widerlegt worden.
Wichtig zu wissen ist auch, dass eine glutenfreie Kost deutlich energiereicher ist als eine gesunde Mischkost und somit häufiger Übergewicht und dessen Folgekrankheiten begünstigt.
Mehr Informationen finden Sie auch auf der Webseite der Deutschen Zöliakie Gesellschaft e.V.
Quelle: Feldkamp J. (2018) Gut leben mit Hashimoto: Das ganzheitliche Selbsthilfeprogramm. Trias Verlag, Stuttgart